Moses Subert

Das beste Projekt bringt nichts, wenn es nicht koordiniert und kontrolliert wird. Dafür haben wir in Ifakara im Jänner unser eigenes Büro eröffnet und Büroleiter Moses Subert kümmert sich hier hauptverantwortlich darum, alles am Laufen zu halten. Moses ist ein 30jähriger Agrarökonom, den die „Freunde von Ifakara“ schon lange kennen. Vor vielen Jahren hat er mit einem Stipendium unseres Vereins begonnen eine Secundary School (die entspricht ungefähr dem Gymnasium bei uns) zu besuchen und später hat er mit dem selben Stipendium seine Universitätsausbildung gemeistert. Nach einigen Jahren in Nordtansania, in denen er viel Berufserfahrung gesammelt hat, ist er im Jänner wieder nach Ifakara zurück gekehrt und leitet hier unsere Projekte. Unterstützt wird er im Moment von Faidha Fussi, die sich v.a. um die Projekte im Kontext von HIV/Aids kümmert.

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Moses ist ein bemerkenswerter junger Mann, mit sehr viel Feingefühl und Verständnis für die Menschen in den Projekten und doch auch mit sehr viel Konsequenz und (und das ist in Tansania manchmal schwer zu finden) mit großen buchhalterischen Kompetenzen! Belege und Abrechnungen stimmen auf den Tanzanian Shilling (2200 Shilling = 1 €) genau! Einen so fleißigen und gewissenhalten Projektleiter zu haben ist etwas ganz Besonderes!

Er hat für uns den Großteil unseres Programms zusammengestellt und begleitet uns zu den meisten unserer Besuche. Am Samstag (2.8.) nimmt er uns dann mit in das kleine Dorf, in dem seine Mutter lebt. „Mama Moses“, nennen wir sie. In Tansania ist es üblich, die Mutter eines Freundes mit seinem Namen und einem vorgestellten „Mama“ anzusprechen. Sie ist krank, leider schon recht lange – Blutdruck-Probleme, Arthritis und Herzprobleme machen ihr zu schaffen – aber sie freut sich über den Besuch. Ich kenne sie schon lange, habe sie schon oft besucht und freue mich immer diese warmherzige und liebevolle Frau wieder zu treffen. Auf die Frage, wie es ihr geht, sagt sie „Ich danke Gott, es geht aufwärts.“ Kein „es könnte besser sein“, kein „naja“. Sie freut sich, dass es besser wird. Und sie bedankt sich immer wieder: für die mitgebrachten Geschenke (es gehört auch hier zum guten Ton, etwas mitzubringen, wenn man eigenladen ist), also Seife, Gemüse, etwas Zucker und Sonnenblumenöl, für den Besuch, v.a. aber dafür, dass ihr Sohn seine Ausbildung machen durfte und jetzt mit uns arbeiten darf. Sie ist stolz auf ihn – er ist jetzt das Familienoberhaupt und auch der Hauptverdiener. Moses arbeitet nicht nur für sich, er versorgt seine Mutter, unterstützt seine 3 Geschwister, die Nichten und Neffen, die Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten, … die ganze Großfamilie profitiert davon, dass es ein regelmäßiges Einkommen hat. FAMILIE wird hier groß geschrieben. Dank Moses gibt es nicht mehr einen winzigen, dunklen Schlafraum in der Lehmhütte, sondern jetzt ein kleines Haus mit mehreren Zimmern – dafür sind alle besonders dankbar.

Es ist wunderbar ruhig hier und wir sitzen im Schatten der Mango- und Cashewnussbäume und essen gemeinsam – wie eine große Familie, auch wenn wir auf verschiedenen Kontinenten geboren wurden. Wir machen uns wieder auf den Weg nach Ifakara, ins geschäftige Leben dort – aber unsere Gedanken sind noch immer im Dorf, bei diesen Menschen, die uns ein paar Stunden lang als Teil ihrer Familie aufgenommen haben.

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