Bildung = Zukunft … Welttag der Bildung 2024

Heute zum Welttag der Bildung wollen wir ganz besonders daran denken, dass der Zugang zu Bildung leider nicht für alle Menschen auf der Welt gleich möglich ist. In vielen Ländern (auch Tansania) ist dieser Zugang nur mit finanziellen Mitteln möglich.

Gerade für Studium und höhere Ausbildungen gibt es kaum Zugangschancen ohne den Abschluss einer Privatschule oder einer vergleichbaren Einrichtung.

Unser Anliegen ist es sowohl die staatlichen Schulen für eine gute Grundausbildung, als auch einzelne Schüler*innen und Student*innen zu fördern, die ein Studium anstreben. Wir wollen den Traum von guter Bildung für junge Menschen in Ifakara wahr machen, damit sie eine Perspektive für ihre Zukunft bekommen. Was wir dafür tun seht ihr hier: https://freundevonifakara.com/bildung/

Zu diesem Tag hat einer unserer ehemaligen Stipendiaten Dr. Baraka Hoki sich die Zeit genommen um uns eine Nachricht zu schicken:

Dr. Hoki arbeitet als Arzt in Dar es Salaam / Tansania und hilf mit seinem Einkommen seiner Familie in Ifakara. Einen kleinen Einblick in seine Geschichte findet ihr hier: https://freundevonifakara.com/2015/08/27/ziele-nicht-traume/

Es ist nicht der Einzige, den wir in den letzten Jahren unterstützen konnten – und auch unsere Schulbauprojekte gehen voran. Einige Beiträge dazu findet ist hier unten:

Fachkräfte – auch hier gefragt

Gleich von Anfang an hat sich der Verein der Freunde von Ifakara um das Thema “Bildung” bemüht. Die Stipendien Programme des Vereins helfen jungen Menschen bei einem besseren Start in ihre berufliche Zukunft. Dabei geht es für uns nicht nur um klassische akademische Berufe,  sondern auch um Berufe, die in Deutschland und Österreich Ausbildungsberufe sind. Diese Fachkräfte und Handerwerker sind auch in Tansania sehr gefragt.

Einer unserer Stipendiaten ist der 20 jährige College Student Elineema, der in seinem letzten Jahr des “berufsorientierten College für Metallverarbeitung” ist. In seinen Ferien hat ihm unser Projektleiter Moses einen Praktikumsplatz in der regionalen Hauptstaft Morogoro besorgt.

Der Betrieb stellt alles mögliche her von Aluminumfenstern, Metallbetten und Küchen bis hin zu Sielgeräten und Metalltreppen. Der junge Student kann hier sehr viel lernen, meint er – der Betrieb ist bekannt für die saubere und hochwertige Arbeit. Und der Chef stellt ihm ein sehr gutes Arbeitszeugnis aus. Elineema sei sehr fleißig und wolle alles verstehen und lernen, erzählt er uns in seinem kleinen Büro an einer Nebenstraße direkt neben der Schweißerwerkstatt. Hier wird hart gearbeitet – für mitteleuropäische Verhältnisse wird der Arbeitsschutz vielleicht etwas vernachlässigt, aber man kann nicht alles haben. Und auch Elineema zeigt uns, was er gelernt hat.

Und die Chance auf diese Ausbildung für ihn nicht selbstverständlich. Die alleinerziehende Mutter konnte kaum die Kosten für das Essen für ihn und seine 2 Geschwister auf den Tisch bringen, obwohl sie immer hart dafür gearbeitet hat. Aber die eigenen Felder haben wenig abgeworfen – eine Ausbildung hatte sie nicht. Ohne die Hilfe wäre er jetzt wohl in Ifakara und würde auf dem Feld arbeiten oder nichts tun – Jobs ohne Ausbildung gibt es nicht wirklich, zumindest keine, die genug zum Leben einbringen, meint der junge Mann. Nächstes Jahr um diese Zeit können wir ihn hoffentlich schon in einer fixen Arbeitsstelle besuchen – vielleicht sogar hier, meint der Chef des Betriebs.

Stolz auf sich selber sein

Heute Nachmittag in Ifakara… Uns gegenüber sitzt ein leicht nervöser junger Mann. Er heißt Stanislaus, ist 21 und hat gerade seinen Schulabschluss gemacht. Form 6, das ist vergleichbar mit Matura-/Abiturniveau.

Heute ist er gekommen um vor allem eines zu sagen: Danke.

In den vergangenen 6 Jahren hat er durch ein Stipendium des Vereins die Möglichkeit gehabt eine “Shule ya Sekundari” zu besuchen, also so eine Art Gymnasium. Sein Vater hat eine kleine Schreinerei und seine Mutter ist Hausfrau und bewirtschaftet die kleinen Felder der Familie, die mit Stanislaus und seinen 3 Geschwistern im Ortsteil Katindiuka in Ifakara lebt. Er ist der Jüngste und auf die Frage, ob denn das Familieneinkommen genug für eine Ausbildung gewesen wäre, schüttelt er nur den Kopf und sagt “Never – niemals”

Er wollte sich bedanken heute, bei uns, stellvertretend für die, die ihn gesponsert haben. Mit dieser Chance auf Bildung habe sich sein Leben grundlegend verändert und er hofft irgendwann selbst in der Lage zu sein für andere Menschen solche Lebensveränderungen herbei führen zu können.

Was er sich für die Zukunft wünscht : “I want to be proud of myself, to be someone someday.” – “Ich möchte auf mich stolz sein, irgendwann jemand sein.” Obwohl er in unsern Augen schon jemand ist, freuen wir uns wenn wir helfen können dieses Ziel zu erreichen.