Immer wieder wollen wir mit unseren Projekten neue Wege gehen und versuchen Menschen in Ifakara nachhaltig zu unterstützen. Ein neuer Ansatz dazu: Milchziegen.
Wir sind unterwegs zu einem unserer letzten Besuche in Ifakara. Nicht zum ersten Mal kommen wir in diese Nachbarschaft, zu diesem Haus, zu dieser Familie. Sprina ist der Name der Frau und sie und ihr Mann haben im letzten Jahr Zwillinge bekommen. Ungetrübt ist die Freude darüber nicht, dann bei einer Untersuchung im Krankenhaus hat die damals schwangere Frau erfahren, dass sie Hiv-positiv ist – ihr Mann ebenfalls. Es war ein Schock aber dann zum Glück die Nachricht vor einigen Wochen: zumindest die Kinder sind nicht infiziert.
Jetzt sitzt sie vor der kleinen Hütte und schält Erbsen. Die Kinder spielen im Sand und holen sich immer wieder einzelne Erbsen. Ihr Mann ist unterwegs und sucht nach Brennholz, dass sie verkaufen können. Eigene Felder haben sie nicht, Arbeit haben sie auch keine – wie so viele hier. Es fehlt die Lebensgrundlage.
Der jungen Frau will etwas verändern – so kann es nicht weiter gehen, sagt sie, vor allem nicht für die Kinder. Sie will ein besseres Leben für die beiden… aber wo anfangen?
Mit Milchziegen – Sprina und ihr Familie sind eine der Familien, die in einem neuen Projekt dabei sind. In Morogoro und Arusha haben wir Milchziegen gefunden – Nachkommen von schweizer Saanenziegen und norwegischen Milchziegen, die sich über die Jahre und Generation an das Klima angepasst haben. Die einheimischen Ziegen werden in erster Linie für die Fleischgewinnung gezüchtet und produzieren gerade genug Milch um ihre Zicklein zu ernähren.
Mut der Ziegenmilch haben die Kinder eine bessere Ernährungsgrundlage und v.a. Eiweißversorgung – ganz besonders da über die Muttermilch das HI-Virus übertragen werden kann und viele der Frauen stillen daher nicht.
In diesem Projekt wollen wir versuchen Kindern mit Hiv-positiven Eltern einen besseren Start in die Zukunft zu geben.
Zum Glück haben sich gleich einige Menschen in Österreich gefunden, die uns dabei unterstützen wollen – ein besonderes Danke an Ina&Martin und an Elisabeth!
Vor wir uns auf den Weg zurück machen, sieht mir Sprina tief in die Augen… “Ich werde mein Bestes tun, damit sie (ihre Kinder) ein Leben haben – dieses Projekt ist ein erster Schritt. ” So beginnt ein Stück neue Zukunft…