Reisanbau – Farming is Charming

Ifakara war immer bekannt für den Reisanbau. Bis heute ist Reis für die Menschen am Kilombero Fluss das, was für viele von uns das Brot ist – das einfachste Grundnahrungsmittel.

In Ifakara wird der Alltag der Menschen, nach wie vor stark von den Traditionen der ansässigen Volksgruppen bestimmt. Auch im Bereich der Landwirtschaft spielt das eine Rolle. Während der Mais traditionell als „männlich“ gesehen wird und die Mais-Felder vom Vater an den Sohn übergehen, ist Reis eine „weibliche“ Pflanze. Unverheiratete Frauen verfügen aber meist nur über sehr kleine Anbauflächen für Reis und kaum über Felder zum Maisanbau. Mais wird als „Hungerstiller“ bezeichnet, da der Mais die erste Ernte nach der Trockenzeit/Hungerperiode bildet. Viele alleinstehende Frauen können sich nur durch die Unterstützung ihrer erweiterten Familie ernähren und sind so zum Betteln um Lebensmittel und Saatgut gezwungen. Nicht selten kommt es auch zu Prostitution um das Überleben der Familie zu sichern. Die Ärmsten verkaufen ihre Ernte als Erste um sich so das Überleben sichern zu können und andere notwendige Ausgaben bestreiten zu können. Sie bekommen wenig für ihre Feldfrüchte, da diese zu diesem Zeitpunkt im Überfluss existieren. Besonders betroffen sind hier Alleinerzeherinnen, Witwen, Familien mit chronisch erkrankten Familienmitgliedern und HIV-positive und AIDS-kranke Menschen.

Das Projekt will Familien auch auf kleinen Anbauflächen ermöglichen die eigene Ernährung sicher zu stellen. Über 3 Jahre werden die Teilnehmenden unterstützt und begleitet. Hilfe gibt es bei den Themen Saatgut-/Sortenwahl, gezielte Düngung und Schädlingsbekämpfung aber auch Erntetechnik und Lagerung der Ernte. Während des gesamten Projekts wird über Praxisschulungen versucht alle Teilnehmenden zu unterstützen. In jedem Jahr erhöht sich der Eigenanteil der Teilnehmenden an den Projektkosten. Dadurch soll die Selbständigkeit und Nachhaltigkeit langfristig gesichert werden.

Durch die Verbesserung des Ackerbaus v.a. durch die Weiterbildung zu verbesserten Anbaumethoden, soll den Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen in Ifakara eine Verbesserung ihres Einkommens und ihrer Lebensbedingungen ermöglicht werden. Durch das Projekt wird sowohl Ernährungssicherheit, als auch mehr Eigenständigkeit im Bereich der Lebenserhaltungskosten (v.a. Gesundheits- und Bildungsausgaben) erreicht.

Was das konkret bedeuten kann sieht man an folgenden Beispielen:

Besonders bedanken wir uns für die Möglichkeit der Umsetzung dieses Projekts bei der Firma “Siloking – Mayer Maschinenbau GmbH” für die große und langjährige Unterstützung!