
In den letzten gemeinsamen Tagen hier in Tansania wollen wir (Moses und Johannes) uns die Zeit nehmen und den Aufenthalt hier nochmal Revue passieren lassen. Die wichtigsten Punkte des Gesprächs habe ich für euch zusammengefasst und übersetzt.
Dabei sitzen wir hier vor einem Haus im Süden von Tansania – mit allen Hintergrundgeräuschen die dazugehören. Ich bin dankbar für das Gefühl auch hier Zuhause sein zu dürfen, dankbar für die Gastfreundschaft. Moses sagt uns, es war sein Vergnügen uns bei sich und seiner Familie aufzunehmen und nach dieser Pause seit dem letzten Besuch wieder Zeit zusammen verbringen zu dürfen. Jetzt, fast am Ende der Reise, fällt es uns beiden nicht leicht über den Abschied nachzudenken. Aber es geht nicht anders.
Es freut unseren Projektmanager, dass unsere Projekte so viele positive Auswirkungen auf die Menschen hier haben. Und wenn man zum Beispiel 10 Jahre zurück schaut, hat sich in der wachsenden Stadt Ifakara viel getan und auch unsere Projekte hatten einen Einfluss auf viele Menschen und es ist schön zu sehen, dass die Projektteilnehmerinnen und Teilnehmer eigenständig geworden sind. Beispielsweise kommt es bei Projektbesuchen kaum mehr vor, dass jemand um zusätzliche finanzielle Hilfen (z.B. für Lebensmittel) fragt. Es ist eine große Verbesserung im Leben von Menschen. Wir merken es ist nicht eine Dauerschleife in der wir feststecken. Familien können durch die Projekte immer mehr der alltäglichen Kosten selbst tragen z.B auch im medizinischen Bereich. Wenn jetzt jemand auf uns zukommt, dann meist um Hilfe beim Umsetzen der eigenen Geschäftsideen zu bekommen.
Es geht uns darum die Menschen dabei zu unterstützen zu sehen, wie die ihre Ausgaben selbst leisten können. Das macht und glücklich, zu sehen, dass wir helfen können die eigene Kraft und die eigenen Möglichkeiten der Menschen zu fördern.
Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen dem Verein der Freunde von Ifakara und der IALI Foundation ist uns sehr wichtig. Auch wenn es zum Beispiel um die Fördergelder geht. Wir planen zwar Projekte, aber oft müssen wir spontan umplanen, wenn zum Beispiel durch klimatische Veränderungen der Ankauf und Anbau von Sonnenblumen gerade keinen Sinn macht, oder Posten im Budget sich verändern durch Teuerung oder durch Veränderungen innerhalb einer unterstützen Gruppe. Auf das alles können wir durch gute Kommunikation und längerfristige Planung reagieren, so dann nicht immer gleich am Jahresanfang dad ganze Budget überwiesen werden muss. Dafür ist es besonders wichtig einen Partner vor Ort zu haben. Während wir in den letzten Jahren zum Beispiel die Sonnenblumensamen immer im April ausgegeben haben, wäre das in diesem Jahr durch die verspätete Regenzeit sinnlos gewesen. Vom fernen Europa aus, wäre das aber nicht absehbar gewesen.

Den Satz: “Das haben wir aber so geplant, das machen wir jetzt.”, den gibt es für uns nicht. Auf Veränderungen regieren, das ist uns wichtig. Die Umsetzung muss Sinn machen, auch weil wir den Spenderinnen und Spendern verpflichtet sind – verpflichtet die uns anvertrauten Spenden so gut wir können zu verwenden und damit unser Ziel zu erreichen: das Leben von Menschen in Ifakara zu verbessern. Danke für das Vertrauen in uns.
Diese Reise war meine erste zu dieser Jahreszeit, mit allen Herausforderungen, die damit einhergehen. Zum Beispiel könnten wir keine Projektbesuche mit dem Fahrrad absolvieren, wie gewohnt und manchmal war nicht ganz klar, wo die Straße endet und der Fluss beginnt, aber Moses hat uns durch alle Herausforderungen sicher navigiert. Es war aber gut auch diese Situation kennenzulernen. In den 23 Jahren, die ich Ifakara jetzt besuche, habe ich viel Veränderungen gesehen. Immer mehr Menschen gehen ihre Probleme aktiver an, suchen selbst Lösungen und gezielte Hilfestellungen. Es gibt dad Gefühle, dass die Menschen hier bereit sind hart zu arbeiten um der Armut zu entkommen, die viele Familien noch fest im Griff hat. Sie ergeben sich nicht ohnmächtig in ihr Schicksal, sondern wollen ihre Chancen nutzen.

Die Menschen zu ermutigen das zu tun ist Teil all unserer Projekte. Wir wollen die Menschen dabei unterstützen unabhängig zu werden und nicht in der Abhängigkeit von Spenden aus dem Ausland zu leben. Selbst für Moses ist es beeindruckend, dass das so gut funktioniert. Die Menschen sollen aus den Projekten etwas mitnehmen, was ihnen für ihr weiteres Leben hilft, auch wenn die Projektzeit vorbei ist.
Unsere Zeit nähert sich dem Ende, eine Chance mich noch einmal bei Moses für alles zu bedanken. Und auch er möchte sich bedanken, dafür, dass wir nicht nur Geld schicken, sondern uns die Zeit nehmen gemeinsam als Partner zu sprechen, und auszutauschen und uns die Situation anzuschauen und zu erleben sogute wir können. Danke an alle Vereinsmitglieder, Spenderinnen und Spender, an alle die uns unterstützt … an alle Freundinnen und Freunde von Ifakara.
Morgen geht es weiter nah Dar es Salaam und von da aus zurück nach Europa, ein letzter Eintrag den Reiseblog kommt also noch.