Gedanken zum Schluss…

Eine verhältnismäßig kurze Reise nach Tansania geht zu Ende. Trotzdem gab es viele Eindrücke, viele Bilder im Kopf, viele Begegnungen, Momente zum Lachen und Momente zum Weinen.

Was mir hier immer wieder bewusst wird: ich kann zufrieden sein. Zufrieden in einem Land zu leben, in dem Bildung kein großer Kostenfaktor für Familien ist. Zufrieden, dass eine Krankenbehandlung machbar und leistbar ist, wenn man sie braucht. Zufrieden, dass mir die Welt zum Reisen offen steht.

Privilegien, die meist unhinterfragt für uns gelten.

22 Jahre komme ich schon nach Tansania, mehr als mein halbes Leben. Ifakara ist ein Stück Zuhause geworden, auch wenn hier das Leben im Alltag doch sehr anders ist als in Tirol oder Bayern. Ifakara bedeutet für mich doch vertraute Orte, vertraute Gesichter. Wie man in Tirol sagt, es “hoamalet” – es fühlt sich nach Zuhause an. Die Menschen sind mir ans Herz gewachsen,  in den Projekten steckt viel Herzblut. Es ist schön zu sehen, dass die Entwicklung eine Gute ist und, dass unser Verein seinen Teil dazu beitragen konnte und kann. Ich freue mich über selbstbewusster Frauen in den von uns unterstützten Gruppen, über fleißige Stipendiaten, über  Geschäftsideen mit Potential, über Schulen mit funktionierenden Toiletten und erfolgreiche Bäuerinnen. Lachende Gesichter, herzliche Begrüßungen, freudige Begegnungen.

Aber auch bittere Armut, tiefe Verzweiflung und traurige Abschiede. Nicht alles geht auf, nicht immer können wir helfen. Für viele Probleme haben wir keine Lösung und auch das gilt es auszuhalten. Oftmals während man den betreffenden Personen ins Gesicht blickt. Ein Spannungsfeld. Es ist nicht alles nur eitle Wonne, Sonnenschein.  Auch das macht etwas mit mir, selbst wenn es viele Erfolgsgeschichten gibt.

Es gibt weiterhin genug zu tun. Es ist auch diesmal bei der Abreise eine Zwischen- und keine Schlussbilanz.

Foto: Manuela Federl

Leave a comment