Investition ins Wasser gefallen?

In den letzten Jahren werden die Auswirkungen des Klimawandels immer mehr zum Problem für die Menschen in Ifakara. Fast alle hier beziehen zumindest einen Teil ihres Einkommens aus der Landwirtschaft. Egal mit wem man spricht,  ob Lehrerin, Bäcker oder Weberin, alle haben irgendwo Felder um etwas anzubauen und so ein Auskommen zu haben.

Wir besuchen Oskar,  einen der Katecheten aus Ifakara. Sein Einkommen aus dieser Tätigkeit reicht bei weitem nicht aus um die Familie zu ernähren.  Über den Verein hat er Hilfe für den Start einer  Hühnerzucht bekommen und jetzt auch Beratung und Unterstützung für den Anbau auf seinem Reisfeld.

In diesem Jahr haben die Regenfälle in Ifakara erst vor Kurzem begonnen – das ist spät und für viele zu spät. Die meisten haben wie gewöhnlich bereits Anfang April damit gerechnet und dementsprechend den Reis angebaut. Aber ohne Regen, kein Reis. Diese Pflanze ist die Basis der Ernährung für den Großteil der Menschen hier. Durch den Klimawandel wird der Anbau aber immer mehr zur Herausforderung. 

Oskar geht mit uns sein Feld ab. Zufrieden blickt er auf seine Pflanzen und ein Lächeln erscheint unter dem geflochtenen Hut, den er zur Feldarbeit trägt, als er sagt: “Seht ihr, wieviel größer meine Pflanzen sind, als bei meinem Nachbarn? Sie haben Kraft, meine Reispflanzen.” Und tatsächlich sieht auch ein Laie, dass auf keinem der Felder rundum Pflanzen stehen, die bereits Körner ansetzen – wohl aber bei Oskar.

Auch das ist ein Ergebnis der landwirtschaftlichen Beratung und Unterstützung, denn so war er gerüstet, als der erhoffe Regen ausblieb. Er hat eine Art Kinderstube für den Reis gebaut, in der die Samen zu kräftigen Jungpflanzen heranwachsen konnten – ganz in der Nähe des Flusses. Mit einer geliehenen Pumpe war es nicht weiter schwer sie mit Wasser zu versorgen.

Als dann der Regen endlich kam, konnte er sie auf sein Feld bringen, wo sie so prächtig gedeihen. “Die Investition in die Pumpe hat sich gelohnt, auch die Mehrarbeit.”, da ist er sich sicher.

Immer wieder lacht er, als wir sein Feld umrunden – Freude über den Erfolg, Freude über die zu erwartende Ernte. “Danke für euren Besuch, danke für eure Unterstützung.”, ruft er uns zu, als er am Ende unseres Besuchs mit seinem Fahrrad über den kleinen Pfad zwischen den einfachen Häusern verschwindet.

Leave a comment