Es gibt ab und zu noch jemanden der mich fragt: Bringt es denn überhaupt etwas, solche Projekte zu machen, oder ist es ein Tropfen auf den heißen Stein?
Diese Fragen stelle ich mir oft selbst. Man muss die eigenen Projekte und die eigene Arbeit immer wieder hinterfragen, überprüfen und ggf anpassen, damit die auch weiterhin Sinn machen.
Inzwischen sind wir in Dar es Salaam angekommen – eine andere Welt. Zumindest in den Bereichen der Stadt, die touristisch erschlossen sind. Eine eigenartige Scheinwelt … nicht das Tansania, in dem wir uns wohl fühlen.
Aber die Stadt hat uns gestern einen Abend geschenkt, an dem wir sehen durften, was aus Stipendien werden kann. Bei uns am Tisch sitzen 2 ehemalige Stipendiaten, einer davon mit seiner Familie. Beide haben für ihre höhere Schulbildung und das Studium ein Stipendium unseres Vereins erhalten. Und jetzt sitzen wir hier zusammen, tauschen uns über Gott und die Welt aus, manche Geschichten sind zum Lachen, manche stimmen nachdenklich.
Es sind der Arzt Dr. Baraka Hoki, der inzwischen hier in der Großstadt lebt und arbeitet und der Agrarökonom Moses Subert, MBA, der unsere Projekte in Ifakara koordiniert. Während wir bei Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern oder Studierenden, die derzeit ein Stipendium erhalten, oft große Schüchternheit und Zurückhaltung erleben, sind die beiden mit ihren abgeschlossenen Ausbildung jetzt zu unseren Freunden aus Ifakara geworden. Gemeinsam Zeit zu verbringen und zu lachen, auch das macht unsere Projekte aus. Wir begegnen uns als Freunde, als Baraka, als Johannes, als Martin, als Moses.
Und zu sehen, dass es ihnen gut geht und sie sich und ihre Familien erhalten und unterstützen können- ja, ein Tropfen auf den heißen Stein, aber viele Tropfen ergeben auch einen Eimer…und füllen irgendwann auch ein Faß.

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